Am 11.10.2008 fand auf dem Truppenübungsplatz in Hohn/Krummort der zweite Teil der Kraftfahrerausbildung im Gelände statt. Nachdem alle teilnehmenden Kameraden mit den verschiedensten Fahrzeugen aus den einzelnen Ortsverbänden der Geschäftsstelle Schleswig / Flensburg eingetroffen waren, wurde erst einmal gefrühstückt. Die Kameraden aus Sörup hatten die Versorgung übernommen und ein ordentliches Frühstück „im Feld“ auf die Beine gestellt.
Danach ging es mit Grundfahraufgaben in leichtem Gelände los. So wurden z.B. für den Rückwärts-Slalom die Rückspiegel weg geklappt, sodass sich der Fahrer einzig auf den Einweiser verlassen konnte, was für beide Seiten mitunter eine ungewohnte Situation war. War das Rangieren mit dem Anhänger im Maul teilweise noch einfach zu bewerkstelligen, so war spätestens das rückwärts rangieren mit Anhänger ohne Aufbau um eine Kurve eine echte Herausforderung. Durch den fehlenden Aufbau waren keine Orientierungspunkte vorhanden, sodass man nur nach Gefühl und mit Hilfe der Spiegel rangieren konnte. Ebenfalls die 6x6 MAN Kat1 mit „Wandler“ waren für viele eine neue Erfahrung. Da der Wandler wie bei einem Automatikgetriebe funktioniert und hier einem normalen 6-Gang Getriebe vorgeschaltet ist, macht es das langsame fahren und rangieren im Gelände wesentlich einfacher, wenn man versteht die Technik richtig einzusetzen.
Nach Mittag wurden dann der Standort gewechselt. Zur Übung ging es im Konvoi mit entsprechender Beflaggung und unter Berücksichtigung der vorgegebenen Marschgeschwindigkeit und Fahrzeugabstände in richtig schweres Gelände. Am Gelände angekommen, war sofort zu erkennen, dass sich die bedingt geländegängigen und beladenen Fahrzeuge, wie z.B. GKW 1+2 hier sofort fest fahren würden. Zum Einsatz kamen daher nur die wirklich geländegängigen Fahrzeuge wie die 6x6 MAN aus Schleswig, Eckernförde und Kiel, „Big Mother“ aus Niebüll, der Unimog aus Flensburg, sowie der neue MzKw aus Kiel. Nach einer Testrunde durch die Ausbilder gab es eine Einweisung an die Fahrer. Von Runde zu Runde wurden die Fahrspuren im Sand tiefer und anfängliche Wasserfurten vermischten sich durch den aufgewühlten Sand zu einem klebrigen Brei. So blieb es nicht aus, dass sich auch der ein oder andere fest fuhr. Dank der Seilwinde am Schleswiger Kipper wurde dieses Fahrzeug sehr schnell zum „Abschlepper“. Nachdem zuerst der Unimog aus einer Wasserfurt geborgen werden musste, halfen die Niebüller mit ihrer „Big Mother“ dem neuen MzKw wieder in die richtige Spur. Doch auch die Niebüller haben sich bald darauf fest gefahren. Hier kamen wieder die Schleswiger mit ihrer Seilwinde zur Hilfe und haben „Big Mother“ herausgezogen. Kurz darauf kam die Meldung, dass sich der Kieler 6x6 Kranwagen in einer Wasserdurchfahrt festgefahren hat. Der Versuch das Fahrzeug mit dem Eckernförder Kranwagen und einer Schleppstange zu bergen wurde nicht umgesetzt, denn die Eckernförder hätten selbst zu weit an das morastige Wasserloch heran fahren müssen und wären vermutlich selbst stecken geblieben. So kam wieder einmal die Seilwinde der Schleswiger zum Einsatz. Da der Kraftaufwand für die Winde im direkten Zug zu groß ist, wurde mehrfach umgelenkt, um die benötigten Kräfte zu reduzieren. Damit der Kipper der Schleswiger nicht auch „baden geht“, wurde „Big Mother“ mittels Schleppstange als Ankerpunkt für den Schleswiger Kipper hinzu gezogen. So ist es gelungen gemeinsam die Kieler auf festen Boden zurück zu holen. Die Bergung des Kieler Fahrzeugs sollte die letzte Aktion sein, denn die Zeit war zwischenzeitlich deutlich vorgerückt. Der Tag hat allen viel Spaß bereitet und war für alle sehr lehrreich. Alle haben erfahren dürfen, was bei richtiger Handhabung mit den Fahrzeugen machbar ist und was nicht.
Bereichsausbildung Kraftfahrer (Teil 2)
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