Am Samstag, den 5. Mai 2012 fand auf den Königswiesen in Schleswig der erste THW Tag statt. Zwischen Luisenbad und Schleikanal präsentierten die Helfer des Ortsverbandes Schleswig einen kleinen Ausschnitt aus dem Leistungsspektrum des Technischen Hilfswerkes.
Dank des Hochdruckgebietes Leonhard fanden ungefähr 500 Besucher den Weg auf die Königwiesen, dort wurde viel geboten. Genießen, Mitmachen und Staunen waren vor der Kulisse des Schleswiger Domes unter blauen Himmel angesagt.
Das Eishörnchen war mit einem mobilen Tresen vor Ort und jeder hungrige Besucher konnte eine leckere Eiskreation mit "THW"‐ Streuseln genießen.
Gegen den größeren Hunger stand die Küchencrew des Ortsverbandes Schleswig mit einem Feldkochherd (Gulaschkanone) bereit, um mit einer Erbsensuppe helfen zu können.
THW‐ Bobbycar, Riesenrutsche und die Kletterwand luden die kleinen und junggebliebenen Besucher zu sportlichen Aktivitäten ein.
Für denjenigen, dem dies zu anstrengend war, dem boten sich noch weitere Aktivitäten. Bei der Fachgruppe Räumen konnte Geschicklichkeit bewiesen werden. Mit dem Bergungsräumgerät (Radlader) galt es den Baggerarm genau zu steuern, um einen Gegenstand exakt abzulegen und wieder aufzunehmen. Bei dieser Gelegenheit konnte sich über die Ausrüstung und die Aufgaben der Fachgruppe informiert werden, das gesamte Zubehör des Bergungsräumgerätes und der voll geländegängige Kipper wurden ausgestellt.
Die Möglichkeit mit dem Boot der Tauchergruppe ein paar Runden auf der Schlei zu drehen, wurde rege von unseren Jugendlichen genutzt, um sich eine Pause von den Vorführungen zu gönnen.
Die Tauchvorführungen der ÖGA Tauchen (ÖGA steht für ÖrtlicheGefahrenAbwehr) trugen unbeabsichtigt zu einer sauberen Schlei bei. Bei ihren Tauchgängen wurden einige Hinterlassenschaften von Badegästen des Luisenbades wieder an das Tageslicht zurück befördert.
ÖGA‐ Gruppen können im THW nach Bedarf örtlich gebildet werden und sind somit keine Standartkomponenten aus dem Fachgruppenkatalog des THW. Der Unterhalt und die Finanzierung dieser Gruppen erfolgt nicht aus Mitteln des THWs und sind daher auf Spenden oder einen anderen Träger angewiesen. Die Schleswiger Tauchergruppe wird aus Spenden über die örtliche Helfervereinigung getragen.
Selbst die Fachgruppe Sprengen lud zum Mitmachen ein, der interessierte Besucher konnte hier selbst, natürlich unter fachkundiger Anleitung, aufs Knöpfchen der Zündmaschine drücken und die vorbereitete Pyrotechnik abbrennen.
Die Fachgruppe Sprengen zeigte Pyrotechnik, wie sie zur Darstellung von Schadenslagen bei Übungen eingesetzt wird. Besonders eindrucksvoll waren die Behälterexplosionen, bei denen Kunststofffässer bis zum 20 m in die Luft geschossen wurden. Das Leistungsspektrum der Sprenggruppe umfasst den Einsatz von Sprengtechnik zur Beseitigung von Gefahren, z.B. Eissprengungen, Schneefeldsprengungen, Öffnungssprengungen oder Sprengungen zum Niederlegen von Gebäuden. Mit dem Bau eines Trümmersteges (Chinasteg) präsentierten auch die jüngsten THW‐ Helfer ihr Leistungsvermögen. Mädchen und Jungen mit einem Alter ab 10 Jahren können sich spielerisch in der Jugendgruppe auf eine spätere Verwendung im technischen Zug bei den Erwachsenen vorbereiten.
Der Bau von Stegen zur Überwindung von Hindernissen wie Trümmern aber auch Überflutungen zählt zu den primären Aufgaben des THWs im Katastrophenfall.
Am Turm aus EGS‐ Bauteilen (EGS ist die Abkürzung für EinsatzGerüstSystem) zeigte die zweite Bergungsgruppe die einfache Rettung aus Höhen mit den Mitteln des THW. Vorgeführt wurden Methoden mit Steckleiterteilen, wie den Leiterhebel oder die schiefe Ebene, sowie der Einsatz des Auf‐ und Abseilgerätes (Rollgliss).
Die Erste Bergungsgruppe stellte ihr umfangreich ausgestattetes Fahrzeug mit allen technischen Geräten aus, der neugierige Besucher erhielt Informationen zu den Aufgaben und zur Ausrüstung der Gruppe.
Die erste Bergungsgruppe ist unter Anderem mit Gerätschaften zum thermischen Trennen ausgerüstet. Neben dem herkömmlichen Brennschneidgerät mit Acythelen und Sauerstoff, kann eine Sauerstofflanze in den Einsatz gebracht werden. Die Sauerstofflanze erreicht so hohe Temperaturen, dass Beton und Gestein zum Schmelzen gebracht werden kann. Die Besucher konnten sich von dieser besonderen Fähigkeit bei mehreren Demonstration ein Bild machen.
Diese Veranstaltung endete gegen 18:00Uhr, die Einheiten des Ortsverbandes Schleswig zeigten in der Kürze der Zeit nur einen Teil ihrer eigenen Fähigkeiten. Zum Schutz der Bevölkerung stellt das THW ein noch viel weiteres Spektrum getragen durch das Ehrenamt zur Verfügung. Die THW‐ Helfer des Ortsverbandes Schleswig hoffen, mit dieser Veranstaltung, das Interesse an einer Mitarbeit im THW geweckt zu haben.
